Intel prozessoren vergleichstabelle: Intel Core i9-13900K Test | CHIP

Intel Core i9-12900K Test | CHIP

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Fazit vom 04.11.2021

Der Intel Core feiert in der zwölften Generation mit dem i9-12900K nach vielen Quasi-Schlappen gegen AMD eine fulminante Rückkehr. Die neue Architektur macht sich im Test bezahlt: Insbesondere in Alltags- und Gaming-Benchmarks liegt der Prozessor weit vor der Konkurrenz, und liefert sich ansonsten mit dem ähnlich teuren AMD Ryzen 5950X einen spannenden Schlagabtausch. Die hohe Performance macht sich allerdings auch in der Leistungsaufnahme bemerkbar. Zudem müssen Gaming-Enthusiasten tief in die Tasche greifen.

Vorteile
Starke Leistung
Enorme Gaming-Performance
Unterstützt DDR5
Nachteile
Teuer
Hohe Leistungsaufnahme
Volle Leistung nur unter Windows 11

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Testwertungen aus dem CHIP-Testcenter

(Stand 04. 11.2021)

  • CHIP-WertungSehr gut (1,0)
  • Preis-EinschätzungSehr günstig (1,0)
  • Preisab 526,09 €

Komplette Testdaten anzeigen

Intel Core i9-12900K im Test: Im Dutzend besser

Die zwölfte Generation der Intel Cores ist da. Nach langer Zeit des gefühlten Lückenfüllens, wartet Intel mit einem großen Schritt auf, den wir schon seit Jahren nicht mehr gesehen haben. Denn nicht nur ist seit Tiger Lake (11. Generation) die Fertigungstechnik in Schlagweite zum Nanometer-Vorprescher AMD, sondern mit den neuen Prozessoren überholt Intel die eigene Architektur komplett – sodass man sie einerseits kaum wiedererkennt, sie andererseits aber auch bemerkenswert vertraut erscheint. Und mit diesen Änderungen will der Hersteller abermals nichts Geringeres als die Gaming-Krone ergattern.

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P- und E-Kerne – Intels neue Hybrid-Architektur

Bevor wir im nächsten Kapitel in die Benchmark-Ergebnisse abtauchen, wollen wir die Grundzüge der Alder-Lake-Architektur erklären. Diese ist so anders, dass es fast schon ein wenig verwunderlich ist, dass Intel mit diesem Schritt nicht den Generationenzähler zurückgesetzt hat.

Im Gegensatz zu vorigen Designs, in denen mehr oder weniger gleichwertige CPU-Kerne unter einem Heatspreader hausen, herrscht in Alder Lake eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die Bühnenarbeit übernehmen hier die Efficiency- bzw. E-Kerne. Diese sind für Hintergrundaufgaben und Programme bestimmt, wo sich die Aufgaben simpel parallelisieren lassen – die Chromes, Firefoxes und Excels dieser Welt. Sie sollen außerdem den Rockstars, den Performance- bzw. P-Kernen, den Rücken freihalten. Sie sorgen dafür, dass diese ihre Arbeit ohne Unterbrechungen erledigen können. P-Kerne bearbeiten jeweils ein oder zwei Threads, und sind die erste Anlaufstelle für rechenintensive Programme, wo eine Verzögerung nicht akzeptabel ist – zum Beispiel Videospiele. Diese neue Hybridstruktur erinnert kurioserweise stark an die Chips in Smartphones und Tablets, wo verschiedene Güteklassen an Prozessorkernen arbeiten.

Ein wichtiger Helfer fürs Zusammenspiel ist Intels sogenannter «Thread Director». Dieser unterstützt den Scheduler des Betriebssystems bei der Auswahl des richtigen Kerns für die richtige Aufgabe. Gäbe es ihn nicht, könnte ein wichtiger Single-Thread-Prozess versehentlich auf einem langsameren E-Kern landen. Der Director behält außerdem die Umweltbedingungen im Blick und verteilt Ressourcen um, zum Beispiel falls der Prozessor heiß läuft, noch thermischen Freiraum hat oder zu viel Strom zieht. Dieser Mittelsmann zwischen Scheduler und Prozessor steht allerdings nur auf Windows 11 zur Verfügung. Andere Betriebssysteme und ältere Windows-Versionen sind auf sich allein gestellt.

Wir haben sowohl mit Windows 10 als auch Windows 11 getestet. Der Vergleich in der folgenden Tabelle zeigt, dass Windows 11 in einigen Benchmarks und insbesondere in Videospielen noch mal einen merkbaren Schub bringt. Wir haben außerdem die Ergebnisse von DDR5- und DDR4-Arbeitsspeicher verglichen. DDR5 schneidet dabei erwartungsgemäß etwas besser ab, DDR4 hinterlässt aber keine auffällige Delle in der Performance.

Intel Core i9-12900K im Vergleich

Insgesamt toll, vereinzelt exzellent

Obwohl der Intel Core i9-12900K kein typisches Enthusiasten-Mainboard mit entsprechenden Features unterstützt, siedeln wir den Prozessor aufgrund seiner 16 Kerne in unserer Enthusiasten-Bestenliste anstelle der Mainstream-Bestenliste an. Das mag zuerst etwas unfair wirken, aber die Ergebnisse rechtfertigen die Entscheidung: Denn obwohl der Intel-Prozessor gegen 32-Kern-Monster wie den Threadripper 3970X in Multicore-Anwendungen nicht bestehen kann, schneidet er insgesamt hervorragend ab, schlägt den direkten Konkurrenten AMD Ryzen 5950X und setzt dabei noch viele Bestwerte. Die in diesem Kapitel genannten Werte beziehen sich auf Tests unter Windows 10, da die meisten Anwendenden noch nicht auf Microsofts neue Betriebssystemversion gewechselt haben dürften, und wir noch mit Performance-Verbesserungen für bestehende CPUs rechnen.

In Alltagsanwendungen hängt der i9 sämtliche Konkurrenz ab. Er setzt deutliche Bestwerte in der Benchmark-Suite PCMark 10 (Applications) und im PassMark. Wichtiger für solche CPUs sind aber die Kaliber der kreativen Anwendungen und reinen Rechenpower, wie sie zum Beispiel beim Komprimieren, Verschlüsseln oder Encodieren benötigt wird. Auch hier holt sich der 12900K einige Krönchen ab: Er ist der schnellste beim Entpacken von mächtigen 7-zip-Archiven, schlägt jeden in den Szenen «BMW27» und «Island» des 3D-Programms Blender, und legt die schnellste Matrixberechnung «NumPy» hin. In vielen anderen Benchmarks schlägt die CPU den Ryzen 5950X oder zieht mit ihm gleich, abgesehen von der CPU-Mark-Suite, in der die AMD-Konkurrenz zum Beispiel bessere Werte in Integer-Berechnungen, Primzahlberechnung und Kompression erreicht.

In Sachen Multicore-Anwendungen muss der 12900K dagegen verständlicherweise gegen die pure Gewalt eines 32-kernigen Threadripper 3970X in die Knie gehen. Wenn es um reine Parallelarbeiten geht, sind mehr Kerne wichtiger als besonders schnelle Kerne.

Eine Gaming-Granate

Das große Aushängeschild von Alder Lake ist Gaming. In Kombination mit einer Nvidia RTX 3080 als Grafikkarte setzt der Intel Core i9-12900K ausnahmslos alle Bestwerte. Der ehemals in dieser Kategorie beispiellose Ryzen sieht hier kein Land. Im Mittel sorgt der Intel-Prozessor für rund neun Prozent schnellere Spiele, aber ein Blick auf einzelne Werte schindet noch mehr Eindruck. So steht Intel bei Total War: Warhammer II (Full-HD) bei 138 fps (Bilder pro Sekunde), AMD bei 115 fps. Intel in The Division 2 bei 200 fps, AMD bei 179 fps. Das sind gewaltige Unterschiede.

Und wie bereits erwähnt: Wir beziehen uns hier vornehmlich auf die Windows-10-Ergebnisse, bis wir unsere Testplattform komplett auf Windows 11 umstellen. Hier können aufgrund des fehlenden Thread Director noch Aufgaben falsch zugewiesen werden. Beispielsweise landet die Berechnung im älteren Cinebench R20 (Single Thread) auf einem E-Kern anstelle eines sinnvolleren P-Kerns, und erreicht deswegen nur einen bescheidenen Wert. Im neueren Cinebench R23 gelingt die Zuweisung zwar auch unter Windows 10, allerdings bezeugt diese Willkür, dass Programme unter der alten Betriebssystemversion nicht alle Fähigkeiten aus dem i9 herauskitzeln könnten.

Zudem bezahlt Intel die CPU-Power mit einer hohen Leistungsaufnahme. Während sie im Alltag rund 125 Watt zieht, benötigt sie in der Spitze bis zu 241 Watt. Der Ryzen 5950X ist hier deutlich sparsamer und der Threadripper 3970X nur wenig teurer. Mit dieser hohen Leistungsaufnahme geht dann auch die Notwendigkeit für eine effektive Kühllösung einher. Weitaus effizienter, günstiger und kaum schlechter ist dagegen der Intel Core i5-12600K für 329 Euro.

Fährt gleichzeitig auf der linken und der rechten Spur

Wegen seiner hybriden Architektur ist das Prozessor-Datenblatt ordentlich gewachsen. Schließlich müssen nun P- und E-Kerne getrennt betrachtet werden. Im Intel Core i9-12900K befinden sich acht P-Kerne und acht E-Kerne. Zum Vergleich: Der Intel Core i5-12600K bietet sechs P- und vier E-Kerne, der höherwertige Prozessor legt also vor allem für Multicore-Aufgaben zu.

Die P-Kerne im 12900K takten von 3,2 bis 5,1 GHz, der schnellste Prozessorkern erreicht sogar 5,2 GHz. Dabei bekommt jeder P-Kern einen L2-Cache nur für sich alleine. Hingegen muss sich ein Quartett aus E-Kernen einen L2-Cache teilen. Die Effizienz-Kerne takten von 2,4 bis 3,9 GHz. Zwischen P-Kernen, E-Kernen und der integrierten Grafikeinheit liegt außerdem ein geteilter «Common Smart Cache». Für alltägliche Grafikdarstellung steht die Onboard-Einheit Intel Graphics UHD 770 mit 32 Shadern bereit. Diese ist zweckmäßig, kann aber nicht im Ansatz gegen AMDs Onboard-Grafikeinheiten bestehen.

Intel nutzt zur Fertigung das eigene «Intel 7 process» getaufte Verfahren, hinter dem sich das bereits bekannte «Enhanced Super-FIN 10 nm» verbirgt. Vermutlich wollte Intels Marketing hier nicht vor AMDs prominenten «7 nm»-Werbebannern kapitulieren.

Features und Mainboard

Für die zwölfte Intel-Core-Generation werden Sie ein neues Mainboard mit dem passenden LGA1700-Sockel und einem 600er-Chipset benötigen. Das kommt wenig überraschend, denn auch bei den Anschlüssen zur Hauptplatine hat sich einiges getan. Die CPU unterstützt nun neben DDR4 auch den neuen, teuren DDR5-Arbeitsspeicher bis zu insgesamt 128 GByte, welcher zugegebenermaßen in unseren Vergleichen zu DDR4 zwar leichte, aber noch keine bemerkenswerte Vorteile in Benchmarks bietet. Allerdings kommt die neue Generation mit XMP 3.0 und einigen komfortablen Features zum Übertakten von CPU und Arbeitsspeicher aus einem laufenden Windows heraus – das dürfte auch jene zum Overclocking verführen, die bislang zu zögerlich waren, um im BIOS an invasiven Reglern zu drehen.

Zudem unterstützt die CPU natürlich PCIe 4.0, natives Thunderbolt 4 und Intels eigene Optane-Speicher.

Redaktion: Rian Voß
Testcenter: Grzegorz Glonek

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